Ziergehölze fachgerecht schneiden:
Wie Obstgehölze und Beerensträucher sollte man Ziergehölze regelmäßig fachgerecht schneiden. Während bei ersteren der Ertrag im Vordergrund steht, so liegt der Fokus bei Ziergehölzen meist auf einer üppigen Blüte. Entscheidend ist hierbei der Schnittzeitpunkt. Man unterscheidet bei Ziergehölzen zwischen sommerblühenden und frühblühenden Gehölzen. Entsprechend sollte der Schnittzeitpunkt ausgewählt werden. So gehören z.B. Forsythien zu den Frühjahrsblühern, Kolkwitzie und Schmetterlingsstrauch hingehen zu den Sommerblühern. Erstere sollte man erst nach der Blüte schneiden, während der Schnitt bei letzteren bereits im Frühling möglich ist. Der Schnittzeitpunkt wirkt sich auf die Blütenfülle aus und beeinflusst, wie stark die Sträucher austreiben. Ein Blick auf die unterschiedlichen Arten der Ziersträucher ist hierbei also angebracht.
Nachfolgend soll eine Übersicht über diese unterschiedlichen Gehölzarten und deren Schnitt gegeben werden.
Sommerblühende Sträucher:
Ein Großteil der Ziersträucher blühen im frühen Sommer. Die größte Blütenpracht erreicht man hierbei bei einem Rückschnitt im Frühjahr. Sobald die Temperatur dauerhaft Plusgrade erreicht, ist der richtige Zeitpunkt für den Gehölzschnitt der Sommerblüher. Der Schnitt sollte nicht erfolgen, wenn noch mit Frost zu rechnen ist. Der Schnitt vor dem Blütenaustrieb wirkt wachstumsfördernd und sorgt für kräftige Triebe und zahlreiche, große Blüten. Man unterscheidet ferner zwischen hohen und Zwergsträuchern.
Hohe Sommersträucher schneiden:
Sträucher wie Garteneibisch, Flieder oder Hortensie werden zu den sog. hohen Sommersträuchern gezählt. Sie vertragen einen jährlichen Auslichtungsschnitt. Hierbei sollten alle Triebe, die im Frühjahr Blüten getragen haben, auf kurze Stummel zurückschnitten werden. Alle 2-3 Jahre sollten zudem ältere Triebe entfernt werden, um den Strauch zu verjüngen. Alternativ kann der Strauch auf bis zu 30 cm über dem Boden zurückgeschnitten werden, womit in den folgenden Jahren eine neue Krone erzogen werden kann. Diese Schnitttechnik empfiehlt sich für Sträucher mit vielen stark verholzten Trieben.
Sommerblühende Zwergsträucher schneiden:
Kleinblühende Sträucher wie Lavendel und Sommerheide brauchen jährlich einen kräftigen Schnitt, da diese sonst innen verschatten. Man sollte diese Sträucher im
Frühjahr auf etwa 10 cm über dem Boden zurückschneiden. Sie treiben dann frische, junge und üppig blühende Triebe aus.
Frühblühende Sträucher:
Einige Sträucher blühen, bevor die ersten Blätter an den Trieben erscheinen. Diese sollte man erst nach der Blüte schneiden. Dadurch hat der Strauch den Sommer über Zeit, neue Zweige mit Blütenknospen für das Folgejahr anzulegen.
Der richtige Schnitt:
Bei frühblühenden Gehölzen sollten ältere, verholzte Triebe abgeschnitten werden, wobei man etwa zwei Augen stehen lassen sollte. Junge Triebe können wahlweise eingekürzt oder für die Blüte im Folgejahr stehen gelassen werden. Sehr holzige Triebe werden an der Basis abgeschnitten, damit sich diese durch neue Triebe verjüngen können. Bei besonders alten Gehölzen kann es ratsam sein, den Strauch wahlweise radikaler zurückzuschneiden.
Ziersträucher ohne Schnitt:
Nicht alle Ziersträucher brauchen einen regelmäßigen Schnitt. Bei Magnolien, Blumenhartriegel oder Zaubernuss wird am besten nie geschnitten. Sie wirken vor allem durch ihren knorrigen Wuchs und blühen auch ohne Hilfe jährlich üppig.
Flieder, Schneeball und Felsenbirne blühen auch reichlich ohne Schnitt, wobei sich ab und an ein Schnitt empfiehlt, um die Sträucher in Form zu halten und zu verhindern, dass die Triebe zu stark verholzen. Man kann sich hier an den hohen Sommerblühern orientieren.
Die Mischung macht's:
Damit das ganze Jahr über blühende Sträucher im Garten leuchten, empfiehlt sich beim Kauf auf eine gute Mischung zu achten. Früh- und spätblühende Gehölze lassen sich gut kombinieren und sorgen für eine durchgehende Farbenpracht. Für die Heckenpflanzung eignet sich eine Kombination aus hohen und niedrigen Sträuchern, um kahle Stellen zu vermeiden. Für Hecken sollten vor allem Sträucher verwendet werden, die an den diesjährigen Trieben Blüten bilden. So blühen diese trotz des jährlichen Heckenschnitts.
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